Familien verzichten wegen Kosten auf familienergänzende Bildung und Betreuung
Die Kosten sind für rund die Hälfte der Familien in der Schweiz ein Grund, um auf Kinder beziehungsweise auf die familienergänzende Bildung und Betreuung zu verzichten. Dies hat das Schweizer Familienbarometer ergeben. kibesuisse fordert die Politik dazu auf, gegen diesen sogenannten Abhalteeffekt vorzugehen.
Die zweite Ausgabe des Schweizer Familienbarometers 2024 zeigt, dass sich die finanzielle Situation von Familien in der Schweiz zuspitzt. So reicht für jede zweite Familie das Einkommen nur knapp oder gar nicht. Für vier von zehn Familien sind Kosten ein Grund, auf weitere Kinder zu verzichten.
Familien wollen mehr arbeiten
Gleichzeitig ist der Anteil von Familien, die keine familienergänzende Bildung und Betreuung in Anspruch nehmen, von 37 auf 50 Prozent angestiegen. Dabei zeigten sich die Befragten überzeugt, dass sich diese bedenkliche Situation mit einer Senkung der Betreuungskosten verbessern liesse. Wenig überraschend wünschen sie sich von der Familienpolitik einen stärkeren Fokus auf die finanzielle Unterstützung von Familien. Dieser klare Auftrag an die Politik steht im Einklang mit einem weiteren Ergebnis der Umfrage: Jede zweite Familie denkt aktuell darüber nach, den Beschäftigungsgrad zu erhöhen, um ihr Einkommen zu sichern oder zu erhöhen.
Handlungsbedarf muss angegangen werden
In einem Beitrag auf Tele Z hat Maximiliano Wepfer, Verantwortlicher politische Kommunikation von kibesuisse, die Umfrageergebnisse eingeordnet: «Das Familienbarometer zeigt einmal mehr, dass der Abhalteeffekt real ist.» Das bedeutet, dass die Eltern gezwungen sind, auf Erwerbstätigkeit zu verzichten, um ihr Kind zu Hause zu betreuen. Das sei aber keine neue Erkenntnis, merkt Wepfer an. «Seitens kibesuisse fragen wir uns berechtigterweise, wie viele Studien es noch braucht, damit der Handlungsbedarf auf politischer Ebene erkannt und auch angegangen wird.»
Mit dem jährlich erhobenen Familienbarometer fühlen Pax und Pro Familia Schweiz Familien in der Schweiz regelmässig den Puls und schaffen eine Datenbasis für familien- und sozialpolitische Debatten sowie den unternehmerischen Diskurs. Für die aktuelle Ausgabe wurden 2123 Familien in allen Landesteilen befragt.
Zur Medienmitteilung von Pax und Pro Familia Schweiz vom 14. März 2024